Eine unserer liebsten und besten Erfahrungen im letzten Jahr war Gabriel der Cocos Verkäufer. Er fährt, seit wie vielen Jahren haben wir nicht rausgefunden, jeden Tag durch Comala das kleine Pueblo Magico in dessen Nähe wir drei Monate gelebt haben. Jeden morgen fährt Gabriel um 10.00 Uhr los mit seinem uralten Nissan Pickup und tuckert durchs Städtchen. Wobei der alte röchelnde Motor eigentlich gar nicht zu hören ist. Der Lautsprecher auf dem Dach des Vehikels ist einige Phon lauter. Er verkündet täglich die Ankunft und verheisst köstlichste Genüsse in laut schillernden Worten. Und in der Tat haben wir so oft wie möglich bei ihm angehalten und uns das köstliche Nass aus den frisch geöffneten Kokosnüssen gesichert. Möglicht vor 1 oder zwei Uhr Nachmittags musste man den blauen Nissan im Dorf gefunden haben, denn danach war die Ladefläche leer. Er ist sehr beliebt und hat tatsächlich die leckersten Nüsse der Stadt. Gabriel ist ein freundlich zufriedener Mensch der seinen Kunden immer mit grosser Freude und Geschicklichkeit die Nüsse öffnet. Drei vier Hiebe mit der scharfen Machete und die Nuss ist genau vorbereitet um den letzten Zentimeter ins Mark durch einen kurzen Dreh mit der Spitze zu öffnen. Alles eingeübt seit vielen Jahren. Man kann das Wasser dann direkt mit einem Strohhalm, nicht verboten in Mexico, aus der Nuss heraus geniessen. Oder sich einen Becher füllen lassen für zu Hause. Auf jeden Fall aber schält Gabriel einem auch noch das Fruchtfleisch aus der harten Schale übergiesst es mit frischem Zitronensaft und wahlweise auch mit Salz und Chili. Auch das ist, wider Erwarten, ein erfrischender Genuss.
Viel Geld kann er damit nicht verdienen, aber irgendwie reicht es fürs Leben und kleinste Lebenserhaltungsmassnahmen am blauen Nissan. Seht euch die Bilder ud das kleine Video an und ihr seht was ich meine. Pura Vida. Etwas in Deutschland einigermassen unbekanntes.
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